„Frei wozu?“

Interview Der Schriftsteller Anselm Neft sieht den Druck und das Depressive in unserer Zivilisation. Ab heute liest er beim Bachmann-Preis in Klagenfurt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 27/2018
„Gebt Gott den Schwarzen Peter, dem Universum, in das ihr geworfen wurdet“
„Gebt Gott den Schwarzen Peter, dem Universum, in das ihr geworfen wurdet“

Collage: der Freitag; Material: NASA, Getty Images

Sonntag, früher Nachmittag. Ein Rollkoffer rumpelt, im Hamburger Schanzenviertel sind die Bürgersteige sonst noch hochgeklappt. Man duzt sich, das schafft Nähe, und um Nähe geht es eigentlich auch, im Gespräch mit dem Schriftsteller Anselm Neft.

der Freitag: Anselm, ist dein Text für Klagenfurt die Geschichte eines Wutbürgers?

Anselm Neft: Wenn, ist das ein Wutbürger, der nicht mehr Bürger ist, weil er aus allen Zusammenhängen rausgefallen ist. Der interessiert sich nicht für Pegida oder die AfD.

Ist dein Text fantastisch, politisch? Oder beides?

Politisch auf einer Ebene, ja. Das Soziale konstituiert Welt, aber erdachte Wirklichkeit wirkt ja auch und begründet ihrerseits wieder das Soziale. Es geht mir auch darum, Mythologien offenzu