Fremd und vertraut -Alltag auf dem Land

Ansichten Eines Tages habe ich genug von der Stadt und ziehe wieder aufs Land, nördlich von Berlin, noch 30 Kilometer bis Polen. Ein alter Bauernhof, Weiden ...
Exklusiv für Abonnent:innen

Eines Tages habe ich genug von der Stadt und ziehe wieder aufs Land, nördlich von Berlin, noch 30 Kilometer bis Polen. Ein alter Bauernhof, Weiden und Wald hinter der Scheune, eine Kastanie vorm Fenster - das hat mir gefehlt.

Als der Alltag los geht und ich das erste Mal im Dorf einkaufen gehe, bin ich eine Fremde. Ich sehe in neugierige, durchaus freundliche Gesichter und hoffe, dass man hier gnädig ist mit zugezogenen Wessis. Denn auch die Zeit in Ost-Berlin ändert nichts daran, dass ich aus dem Westen komme und dass der Westen weit weg ist, hier in Brandenburg. Aber leider, freundlich ist man gerade mal zwei Tage, am dritten werde ich im Konsum schon kaum noch gegrüßt. Was habe ich falsch gemacht? Ich habe doch nett guten Morgen gewünscht, das Wetter gelobt