Fremde Heimat

Zeitschriftenschau Kolumne
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In den achtziger Jahren war Heimat ein Lieblingsbegriff sich fortschrittlich wähnender Geister. Man musste das Wort erst einmal von belastenden Nebengeräuschen befreien, um seinen emanzipatorischen Wohlklang wieder hörbar zu machen. Dann aber konnte man sich ungetrübt beispielsweise für Edgar Reitz´ im Hunsrück spielende Heimat-Serie begeistern. Ein links gewendeter Heimatbegriff ließ sich gegen die Entfremdungserscheinungen in der Massengesellschaft einsetzen; er versprach Rückkehr zu den eigenen Wurzeln und Geborgenheit im - oft ländlichen - Kollektiv.

Gegen solche Utopien scheinen jüngere Autoren heutzutage gefeit zu sein. Versuchen sie wenigstens, möchte man fragen, der fortschreitenden Globalisierung das Sperrige regionaler Er