Frieden, gefiederter Satan

Litauens Literatur Vielzeitigkeit, große Themen und doppelte Böden
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Aus dem zu seiner Geburt russischen Wilna, heute Vilnius, Hauptstadt Litauens, stammt der polnische Nobelpreisträger Czeslaw Milosz, der in seinem kalifornischen Exil Berkeley ein Erinnerungsbuch verfasst hat. Es ist der Architektur und Kunst der Stadt gewidmet, die Napoleon einst das "Jerusalem des Nordens" nannte, war doch Wilna berühmt als kulturelles Zentrum des Judaismus. Er erinnert sich der Straßen und Plätze seiner Kindheit und Jugend, ausgefüllt vom Jiddischen der Litwaken, der litauischen Juden, die das Stadtbild prägten; daneben wurden noch zahlreiche andere Sprachen gesprochen. Milosz´ Buch Die Straßen von Wilna ist auch eine historische Abhandlung, in der einmal die Bemerkung fällt, dass die Stadt allein im 20. Jahrhundert "dreizehn