Friedlich absteigen

Eventkritik Nach Ausschreitungen im März durften beim Hertha-Spiel viele Fans nicht ins Stadion. Sie wollten ihre Mannschaft mit einem Public Viewing unterstützten – vergeblich
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Berlin ist die Hauptstadt des Public Viewing. Seit der Fußballweltmeisterschaft 2006 werden kollektive Jubelarien vor Riesenleinwänden automatisch an der Spree verortet. Aber auch jenseits der Großturniere wird gemeinsam Fußball geschaut. Weil die Stadt die Metropole der Zugereisten ist, hat fast jeder Bundesligaverein eine eigene Fußballkneipe mit Bezahl-TV-Abo. Und so treffen sich im Prenzlauer Berg oder in Kreuzberg Exil-Werderaner oder Berlin-Dortmunder zum Heimatgucken.

Die Fans von Hertha BSC Berlin fielen bisher da raus. Denn erstens gibt es von ihnen nicht all zu viele, schon gar nicht in den Trendvierteln. Und zweitens bietet das Berliner Olympiastadion ihnen – bisher – alle zwei Wochen Bundesliga live. Ausverkauft war es schon lange nicht mehr,