Frühlingserwachen am See

Abrüstung Die Genfer Abrüstungskonferenz wacht nach 13 Jahren Dornröschenschlaf auf, beschließt ein Arbeitsprogramm und bildet Arbeitsgruppen zur weltweiten Atomwaffenkontrolle
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Am 29. Mai brach der algerische Botschafter Idriss Jazairy mit der monotonen Routine der Genfer Abrüstungskonferenz. Der Vorsitzende des Gremiums pries sein Mandat pathetisch als Höhepunkt der eigenen diplomatischen Karriere. Was war geschehen? Zwar keine hundert Jahre wie Dornröschen, aber seit fast 13 Jahre schien die UN-Abrüstungskonferenz im Tiefschlaf versunken. Sie pflegte nur noch Rituale: Ende Januar fahren die zumeist älteren Herren in schwarzen Limousinen am Palais des Nations vor und verlassen im September die geruhsame Stadt am Genfer See, um der UN-Generalversammlung in hektischen New York zu berichten, dass sie wieder einmal nichts erreicht haben. Doch in diesem Frühjahr weht plötzlich ein frischer Wind im altehrwürdigen Ratssaal. Die K