Für die Kneipe

68er Philipp Felsch erzählt die Jahre der Revolte als originelle Geschichte einer Theoriesucht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2015
Es war einmal in Berlin-Charlottenburg: die Mensa insana der Weltgeisterei
Es war einmal in Berlin-Charlottenburg: die Mensa insana der Weltgeisterei

Foto: UIG/Imago

Nicht der geringste Vorzug dieses vorzüglichen Buchs ist es, aus reichhaltigsten, bisher unbekannten Quellen gearbeitet zu sein. Ein anderer, vom sprachlichen Obskurantismus einiger Gegenstände, vom „Franzosengemurmel“ (Rainald Goetz) nicht infiziert worden, sondern eher von Helmut Lethen und Michael Rutschky stilistisch sicher geleitet zu sein. Felschs Buch ist keine Theorie der theoretisierenden Jahre oder des Theoretisierens schlechthin, sondern kommt aus der Theorienachfolge, als eine Kultur-, Mentalitäts-, Prozess- und Vernetzungsgeschichte daher. Es ist vor allem Erzählung der Umstände. Und als das ist es ein Glücksfall!

Felsch restauriert das Triptychon überm Altar der Theorie: Im Mittelstück der Merve-Verlag, im linken Flügel