Für ein neues Land

Krim-Krise Viele deutsche Linke denken leider in alten Nationalismen: Was in der Ukraine jetzt wirklich zu tun ist
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2014
„Für Linke kann es im heutigen Russland keine Verbündeten geben“
„Für Linke kann es im heutigen Russland keine Verbündeten geben“

Foto: Nikolay Doychinov/ AFP/ Getty Images

Linke haben eigentlich eine Schwäche für Migrationsgeschichten. Fasziniert hören sie der Piratin Marina Weisband oder der Schriftstellerin Katja Petrowskaja zu, wenn die von ihren Kiewer jüdisch-russisch-ukrainischen Wurzeln erzählen. Aber das Land selbst, das diese beiden Biografien hervorgebracht hat, lässt viele merkwürdig kalt. Nach wie vor wird über die Ukraine fast ausschließlich in nationalen Kategorien gesprochen: Ost gegen West, Russen gegen Ukrainer. Ein zerrissenes Land ist das verbreitetste Bild. Erstaunlich viele übernehmen dabei die russische Lesart: Ist es nicht legitim, dass sich Wladimir Putin um das Wohl seiner „russischen“ Konnationalen sorgt? Wird Russland nicht seit Jahren vom Westen eingekreist?

Die Wirklich