Für einen Systemwandel

Gastbeitrag Wir müssen endlich damit aufhören, unsere Umwelt wie Dreck zu behandeln, fordert Anna Peters von der Grünen Jugend
Eine Fridays for Future-Demonstrantin
Eine Fridays for Future-Demonstrantin

Foto: Emannuel Dunand/AFP/Getty Images

Einstein betonte schon im letzten Jahrhundert: „Wenn die Bienen aussterben, dann sterben auch die Menschen“. Wenn keine Bienen mehr fliegen, werden keine Blüten bestäubt und dann gibt es auch keine Früchte, Gemüse und Getreide und schlussendlich auch keine Nahrung mehr. Wenn die Biene nicht mehr bestäubt, haben wir Menschen auch nichts mehr zu essen, so einfach ist es. Dies macht klar, was in den letzten Jahrzehnten eigentlich alles falsch gelaufen ist. Wir gehen mit unserem Planeten um, als ob wir noch einen zweiten oder dritten im Keller hätten.

Wir müssen radikal denken. Mit 6,5 Mrd. Euro wurden 2017 allein in Deutschland durch die EU vor allem Monokulturen auf den Äckern subventioniert, die Pflanzen und Tieren ihren Lebensraum nehmen . Wir fordern, dass die Subventionen ab 2020 nur noch in ökologische Maßnahmen in der Landwirtschaft fließen. Kein Geld mehr für die Zerstörung unseres Lebensraums! Forstwirtschaft muss artenreiche Wälder schaffen und Biodiversität an oberster Stelle setzen. Agroforst, die Verbindung von Landwirtschaft und Forstwirtschaft kann das leisten, indem man verpflichtend festlegt, auf Felder wieder Flure (also Büsche und Bäume) zu pflanzen. Permakultur, schafft es auf geringster Fläche, diverse Pflanzenarten miteinander zu verbinden und ganz ohne Kunstdünger hohe Erträge zu erwirtschaften. Um das Artensterben im Meer in den Griff zu bekommen, müssen wir unseren Plastikkonsum drastisch reduzieren. Verpackungen, die wir nur 2 Minuten nutzen, braucht keiner! Bis spätestens 2030 sollte dementsprechend die Mehrwegquote von Getränkeflaschen 95% betragen. Um all diese Stellschrauben auch einsetzen zu können, kämpfen wir für einen Klimavorbehalt, der keine neuen Gesetze zulässt, die dem Klima und der Umwelt schaden.

Doch eigentlich geht es uns um mehr. Wir gehen auf der ganzen Welt vermehrt auf die Straßen, weil wir für einen Systemwandel kämpfen. Wir kämpfen für eine Politik, in der der Planet an erster Stelle steht, kein kurzfristiger Profit. Das Artensterben und die Klimakrise motivieren uns Veränderungen vorzunehmen, diese können auch Chance sein, dass wir uns generell Gedanken über das Ende der kapitalistischen Wirtschaftsweise machen.

Anna Peters studiert VWL und Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Umweltökonomik und ist Mitglied im Bundesvorstand der Grünen Jugend

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