Fünftens

Kommentiert II In diesen Tagen lässt sich beobachten, wie Politik gemacht wird. Dabei gibt es Prioritäten. Weil Politik im Staat gemacht wird, geht es erst einmal ...

In diesen Tagen lässt sich beobachten, wie Politik gemacht wird. Dabei gibt es Prioritäten. Weil Politik im Staat gemacht wird, geht es erst einmal um die Ernährung des Staates. Der deutsche Staat greift also nach dem Reichtum der deutschen Gesellschaft. Daraus ergibt sich die Prioritätenliste. Erstens: Die Autoindustrie muss gefördert werden. Deshalb der Stolz der Kanzlerin auf den "Durchbruch" in Straubing, wo sie sich mit dem französischen Präsidenten darauf einigte, den deutschen Herstellern schwerer Autos für eine Übergangszeit mehr CO2-Ausstoß zu erlauben als die EU-Kommission vorgeschlagen hatte. Zweitens: Verteuerter Sprit darf kein Hindernis sein, die Umweltkiller zu kaufen. Folglich will die CSU zur Pendlerpauschale vom ersten Kilometer an zurückkehren. Drittens: Da die CSU gewählt werden will, denn sie hält sich selbst für den Staat, behauptet sie, es ginge ihr um die soziale Not der Autofahrer. Aber eben der Staat müsste das bezahlen, also ist - viertens - die "sparsame" Kanzlerin dagegen. Schließlich fünftens: Sie erkennt messerscharf die Umweltkatastrophe. Deshalb formuliert sie immer mal wieder ökologische "Ziele". Aber zuerst müssen die Prioritäten abgearbeitet werden.

Nur für kurze Zeit!

12 Monate lesen, nur 9 bezahlen

Geschrieben von

Michael Jäger

Redakteur „Politik“ (Freier Mitarbeiter)

Michael Jäger studierte Politikwissenschaft und Germanistik. Er war wissenschaftlicher Tutor im Psychologischen Institut der Freien Universität Berlin, wo er bei Klaus Holzkamp promovierte. In den 1980er Jahren hatte er Lehraufträge u.a. für poststrukturalistische Philosophie an der Universität Innsbruck inne. Freier Mitarbeiter und Redaktionsmitglied beim Freitag ist er seit dessen Gründung 1990. 1992 wurde er erster Redaktionsleiter der Wochenzeitung und von 2001 bis 2004 Betreuer, Mitherausgeber und Lektor der Edition Freitag. Er beschäftigt sich mit Politik, Ökonomie, Ökologie, schreibt aber auch gern über Musik.

Michael Jäger

Freitag-Abo mit dem neuen Roman von Jakob Augstein Jetzt Ihr handsigniertes Exemplar sichern

Print

Erhalten Sie die Printausgabe zum rabattierten Preis inkl. dem Roman „Die Farbe des Feuers“.

Zur Print-Aktion

Digital

Lesen Sie den digitalen Freitag zum Vorteilspreis und entdecken Sie „Die Farbe des Feuers“.

Zur Digital-Aktion

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Unabhängiger und kritischer Journalismus braucht aber Unterstützung. Wir freuen uns daher, wenn Sie den Freitag abonnieren und dabei mithelfen, eine vielfältige Medienlandschaft zu erhalten. Dafür bedanken wir uns schon jetzt bei Ihnen!

Jetzt kostenlos testen

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden