Nachdem sie zum Kunststudium getrennte Wege gegangen waren, gründeten die Zwillingsbrüder Frank und Patrik Riklin 1999 das Atelier für Sonderaufgaben. Ihren Arbeitsplatz haben die beiden Konzeptkünstler – 1973 in St. Gallen geboren – in einer früheren Textilfabrik der Stadt am Bodensee eingerichtet. Das Studio gleicht eher einer Agentur denn einem Künstleratelier, denn mit Pinsel und Leinwand arbeiten Frank und Patrik Riklin grundsätzlich nie. Vielmehr entwickeln sie kompromisslose und möglichst einfache Konzepte für besondere Probleme.
Sie kommen dabei ohne nennenswertes Budget aus und platzieren ihre künstlerischen Eingriffe mitten in der Gesellschaft. „Wir machen nichts anderes als in unserer Kindheit in der Sandkiste. Heute ist unsere Sandkiste das Atelier für Sonderaufgaben. Wir spielen“, sagen die Zwillingsbrüder. Die beiden Künstler verlangen Carte blanche von ihren Auftraggebern für die Entwicklung ihrer Ideen. Bisher hat ihnen das nicht geschadet. Zu den Auftraggebern des Ateliers für Sonderaufgaben zählen Gemeinden, Institutionen und Privatpersonen. Frank und Patrik Riklin binden oft ahnungslose Passanten in ihre künstlerischen Interventionen ein – zum Beispiel bei der Aktion „Stadttelefon“ (2007, Chur) oder bei der „Rheinufer Passage“ (2008, Schaffhausen).
Von der Resonanz auf ihr jüngstes Projekt, das Null-Stern-Hotel in Sevelen im Schweizer Kanton St. Gallen, waren sie allerdings selbst überrascht, sagen die Riklins.
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