Furiose Spießer

Oper Für seine erste Premiere hat sich Serge Dorny, der neue Intendant an der Staatsoper München, Gogols „Die Nase“ ausgesucht – und holt es in Putins Russland
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 43/2021

Verflucht kalt ist es im Winter in Sankt Petersburg. Vom ersten bis zum letzten Ton rieseln die Flocken. Schneeberge türmen sich vor dem Orchestergraben. An der Newa ziehen Angler Leichenteile aus Löchern im Eis. Was frieren lässt, ist also nicht bloß das Klima. Dagegen hilft der viele Wodka nur bedingt.

Ein Stück wie von Kafka: Polizeimajor Kovaljov wacht auf und vermisst seine Nase. Sie taucht wieder auf, allerdings ist sie da bereits zu einer höhergestellten Persönlichkeit befördert worden und will nicht zurück ins Gesicht des Polizisten, der aus Verzweiflung darüber zum Strick greift. Ein Dämon rettet ihn. Und die Nase wird gefasst, als sie mit gefälschtem Pass das Land verlassen will. Kaum hat der Major sie wieder, ist er wied