Fußballtransfers: Die Renaissance des Blumenstraußes

Fußball Längst verdienen Spitzenfußballer mehr als Konzernbosse. Doch ihr Wunsch nach menschlicher Wertschätzung ist real. Über das Revival einer alten Tugend
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 26/2022
Wenn Uli Hoeneß einen Spieler wollte, brachte er Blumen mit
Wenn Uli Hoeneß einen Spieler wollte, brachte er Blumen mit

Foto: Michael Kappeler/Pool/AFP/Getty Images

Eine Reise zurück in die 90er Jahre. Der FC Bayern München holte damals seine Verstärkungen fast alle vom Karlsruher SC: Oliver Kahn, Mehmet Scholl, Oliver Kreuzer, Michael Sternkopf, Michael Tarnat. Jeder Transfer, den die Bayern sich in den Kopf setzten, konnte realisiert werden. Und einige der KSCler hinterließen tiefe Spuren in München. Was also hat der FC Bayern richtig gemacht?

Uli Hoeneß war der Manager, er fädelte alle Wechsel ein. In Karlsruhe hatte er eine feste Blumenhandlung, die er bei jedem Besuch aufsuchte. Anschließend fuhr er zu den Spielern, die er haben wollte, nach Hause. Und dort war immer jemand, der sich über das mitgebrachte Gebinde freute: Freundin, Ehefrau, Mutter. Das perfekte Entree fürs Vertragsgespräch. Hoe