Gängelei und Kontrolle

Stets unter Generalverdacht Der Vorwurf, Arbeitslose seien Betrüger oder schlicht zu faul, ist alles andere als neu
Exklusiv für Abonnent:innen

Keine Frage: Den Arbeitslosen heute geht es besser als ihren Leidensgenossen vor etwa 120 Jahren, also 1885, als alles langsam und recht mühsam anfing, Gestalt anzunehmen: die Arbeitslosenstatistik, die Arbeitsvermittlung und die Arbeitslosenunterstützung. Aber einiges gleicht sich, zum Beispiel die Stigmatisierung der Arbeitslosen als im Grunde Arbeitsscheue. Da schwingt heute immer noch in Volkes Stimme oder in populistischen Anwandlungen von Politikern der Generalverdacht mit, die Arbeitslosen würden sich auf Kosten der Allgemeinheit um die Arbeit drücken.

Bis in die jüngste Vergangenheit beschämte man die Arbeitslosen mit dem ehernen "Gesetz", dass, wer Arbeit suche, auch Arbeit finde. Was diese Sicht für sie bedeutete, bekamen die Arbeitslosen bis in