Ganz normale Nazis

Strafprozess Vor dem Berliner Kammergericht wird erstmalig gegen eine rechtsradikale Musikband verhandelt, die wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung angeklagt ist
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Hinter der Türe zum Saal 145 des Berliner Kammergerichts wird in den kommenden Monaten ein Mammutprozess stattfinden. Über 70 Zeugen und mehrere Sachverständige hat die Bundesanwaltschaft benannt. Hunderte Seiten dick sind die Prozessakten in der "Strafsache R. und andere". Es ist ein Stück Justizgeschichte, denn zum ersten Mal hat eine Anklagevertretung gewagt, eine Musikband aus der Neonaziszene wegen "Bildung einer kriminellen Vereinigung" anzuklagen. Noch vor Monaten ließ das Kammergericht diesen Anklagepunkt nicht zu. Aber der Bundesgerichtshof verpflichtete das Gericht dazu, ein erster Erfolg für den Bundesanwalt Wolfgang Siegmund. Zudem klagt er die drei "Musiker" wegen "Volksverhetzung, Verherrlichung des Nationalsozialismus, Aufstachelung zu Rassenhas