Gastarbeiter in der Walachei

Rumänien Seit dem Beitritt zur EU 2007 erlebt das Land Unerhörtes – erstmals in seiner Geschichte wird es zum Ziel für Einwanderer aus Afghanistan, aber auch aus Zentralafrika
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Mbela Nzuzi steigt in Bukarest aus dem Taxi, der kleine gelbe Dacia rast weiter zum Revolutionsplatz und verschwindet im dröhnenden Feierabendverkehr. Die 37-jährige Frau mit dem Zweiteiler afrikanischen Zuschnitts hat es eilig. Sie muss noch zur Post, wo es immer eine Riesenschlange vor dem einzigen geöffneten Schalter gibt, dann ins Fernsehstudio. Seit gut 15 Jahren lebt Nzuzi in der rumänischen Hauptstadt und gilt mittlerweile als wohl bekannteste Migrantin im ganzen Land.

„Mit meinem Mann bin ich 1997 aus der Demokratischen Republik Kongo geflohen, weil er aus politischen Gründen verfolgt wurde“, erzählt sie in gepflegtem Rumänisch. „Wegen der Sprache wäre Frankreich oder Belgien eine Option gewesen, doch Freunde der Familie, die