Gazprom-Chef Alexej Miller hält den Gaspreis seit jeher für einen politischen Preis

Porträt Entscheidungen über die Strategie des russischen Konzerns fallen mehr denn je im Kreml. Wer ist der Manager, mit dem sich Wladimir Putin unter vier Augen berät?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2022
Virtuos versteht es Alexej Miller, Gazprom als einen weltoffenen Konzern zu präsentieren
Virtuos versteht es Alexej Miller, Gazprom als einen weltoffenen Konzern zu präsentieren

Foto: Vasily Maximov/AFP/Getty Images

Loyalität gegenüber Wladimir Putin ist seine Agenda, ein Pokerface sein Markenzeichen und das Auflaufenlassen von Journalisten Teil seiner jahrelangen Routine. Alexej Miller (60), seit diesem Jahr „Held der Arbeit“ der Russischen Föderation, ist Vorsitzender der Geschäftsführung und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates von Gazprom, dem mehrheitlich staatlichen Energiekonzern Russlands. Geboren 1962 im damaligen Leningrad absolvierte er ein Studium am Institut für Ökonomie und Finanzen im heutigen Sankt Petersburg. Zur Zeit der Perestroika unter Michail Gorbatschow war er Mitglied des Klubs „Synthese“ beim Leningrader Jugendpalast. Dort trafen sich junge Ökonomen im Umfeld des Kommunistischen Jugendverbandes Komsom