Geduld und langer Atem

Wege aus der Erwerbslosigkeit Eine ALG-II-Empfängerin in Berlin macht Vorschläge für einen "Arbeitsmarkt von unten"
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Wirklich überrascht war Kali Balcerowiak nicht, als sie die neuen Arbeitslosenzahlen vom März hörte. Ohnehin seien die Zahlen "frisiert", zu niedrig, weil etliche Betroffene trickreich herausgerechnet würden. Was die 55-jährige Berlinerin jeden Monat aufs Neue aufregt, ist die Wortwahl der Arbeitsagentur: "Arbeitslosigkeit - der Begriff ist einfach falsch. Es gibt viel Arbeit in unserem Land. Und es gibt genug Geld, diese zu bezahlen", sagt Balcerowiak. Aber das wolle offenbar niemand. Wie könne es sonst sein, dass Milliarden an Fördermitteln für die Eingliederung von Arbeitslosen nicht ausgeschöpft werden?

Es war eine Sitzung des Bundestages, die in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wurde: Am 16. Februar, kurz nach 22 Uhr, ging es vor fa