Seit Monaten werden die Manager geschmäht. Offenbar stören sich nur die Wenigsten von ihnen daran. Dies legt jedenfalls der jüngste Verdacht in der Brief- und Zustellbranche nahe: Kurz vor seiner Insolvenz soll der Postkonkurrent Pin die ihm genehme Gewerkschaft GNBZ nicht nur erfolgreich gegründet, sondern auch unrechtmäßig gesponsert haben. Aus Sicht des Pin-Konzerns entstand die GNBZ dabei gerade noch rechtzeitig. Kaum einen Monat später wurde bei Siemens ruchbar, dass das Unternehmen massiv die ihr nahe Gewerkschaft AUB aufpäppelte - ein profitabler Freundschaftsdienst. Wie Siemens konnte sich auch Pin auf ein Wohlverhalten "seiner" Gewerkschaft verlassen: In den letzten Tarifverhandlungen setzte die GNBZ allzu niedrige Mindestlöhne von 7,50 Euro durch, die weit unter denen der Post liegen. Letztlich rettete diese Gefälligkeit die Pin Group nicht. Von Beginn an kalkulierte der Springer-Ableger zu knapp. Sicher trachtete man vor allem danach, den Post-Konzern zu schädigen und einen Mindestlohn zu verhindern. Dass Verdi nun Strafanzeige gegen die GNBZ gestellt hat, ist konsequent.
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