Geflochtene Freiheit

Kolumbien Mit Graffitis arbeitet die Künstlerin Teca an schwarzer Identität. Die Zöpfe in ihren Bildern erzählen auch die Geschichte der Sklaverei
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 42/2019
Einst dienten Zöpfe als Landkarte oder Versteck. Heute sind sie ein Symbol für Gemeinschaft
Einst dienten Zöpfe als Landkarte oder Versteck. Heute sind sie ein Symbol für Gemeinschaft

Foto: Luis Robayo/AFP/Getty Images

Auf das Pflaster knallt die Sonne, der Schweiß läuft über die Stirn, Lärm von vorbeifahrenden Lastern und Bussen erstickt jedes Gespräch, eine ganze Gruppe Frauen bemalt mit Sprühdosen und Pinseln eine Lärmschutzwand inmitten der südkolumbianischen Millionenstadt Santiago de Cali. Unter ihnen eine zierliche Frau mit einem großen Afro. Sie malt geschwungene Linien, verflicht diese zu bunten Mustern, schließlich lässt sich erkennen, dass sie Zöpfe malt. Diana Tenorio Caicedo unterzeichnet das riesige Wandbild mit Teca, ihrem Künstlernamen in der Szene. Für Teca, die 28-jährige Frau aus Cali, sind Zöpfe ein mystisches Symbol, eine perfekte Verbindung von zwei Themen, die ihr Leben prägen: Frausein und Schwarz