Gefühl und Wahrheit

Literatur Die Historikerin Hedwig Richter beschreibt die Geschichte der Demokratie als eine der Empathie. Ute Frevert ist das suspekt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 48/2020

E s könnte ein Buch der Stunde sein, Hedwigs Richters Demokratie. Eine Deutsche Affäre. Vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Richters Ansatz ist spannend, zudem glänzte die Historikern in internationalen Vergleichen, zuletzt mit einer Studie über die Demokratie in Preußen und den USA. Leider ignoriert sie in ihrem Buch, das für den diesjährigen Bayerischen Buchpreis nominiert war, wichtige kulturelle, technische und ökonomische Kontexte des internationalen Demokratisierungsprozesses weitgehend. Ihre Geschichte der Demokratie ist hier zunächst „eine Geschichte des Körpers, seiner Misshandlung, seiner Pflege, seines Darbens – und seiner Würde“.

Aber kann man von einer einfachen Befreiung des Frauenkörpers übe