Atomkraftwerke sind wunderbar. Durch sie werden weniger fossile Brennstoffe benötigt, was die CO₂-Emissionen deutlich reduziert, sie produzieren im Gegensatz zu vom Wetter abhängigen Windkraftwerken zuverlässig und konstant Strom, zudem bedeuten Atomkraftwerke im eigenen Land mehr Autonomie, was in Zeiten von Handelskriegen nicht unwichtig ist. Auch könnte die Kernenergie dafür sorgen, dass die E-Mobilität bald flächendeckend Realität wird.
Interessanterweise plädiert aber keine Partei, nicht einmal mehr FDP oder CSU, für den Neubau von Atomkraftwerken. Spätestens seit dem Super-GAU in Fukushima am 11. März 2011 haben alle ihre Lektion gelernt. Denn die Vorteile sind nichts gegen den einen Nachteil: eine mögliche Nuklearkatastrophe. Zuvor mussten sich Ökoaktivisten jahrzehntelang als naive Fortschrittsfeinde beschimpfen lassen.
Warum aber ist diese Rhetorik in den Digitalisierungsdebatten zurückgekehrt? Wer auch nur, wie der Grünen-Politiker Robert Habeck, sein Twitter-Profil löscht, der wird als Ewiggestriger verunglimpft. Wer gar die Fortschrittsideologie, derzufolge alles immer besser wird, als solche in Frage stellt, gilt als Reaktionär oder Schlimmeres.
Es war die Erfahrung des Atombombenabwurfs auf Hiroshima 1945, die kluge Köpfe wie Günther Anders von der „Antiquiertheit des Menschen“ sprechen ließ. Der technische Fortschritt sei dabei, sich des Menschen zu entledigen – nicht nur durch einen Super-GAU. Auch, weil es nicht mehr um die Bedürfnisse des Menschen, sondern nur noch um die der Produktionstechnik gehe. Die dritte industrielle Revolution verlange, dass „das Mögliche durchweg als das Verbindliche, das Gekonnte durchweg als das Gesollte akzeptiert“ wird.
Eine fatale Entwicklung, die zu dem führt, was Francis Fukuyama 2002 Das Ende des Menschen nannte. Die Geschichte, glaubte der Politologe, sei mit dem Mauerfall zu Ende gegangen, doch die technischen, besonders die gentechnischen Entwicklungen könnten einen radikalen Umbruch bedeuten.
Was, wenn der nächste Super-GAU ein schleichender, ein posthumaner ist? Oder anders gefragt: Haben wir den Knall nur noch nicht gehört? Zwar ruft es mitunter Belustigung hervor, wenn Trans- und Posthumanisten wie Ray Kurzweil oder Nick Bostrom der Überwindung des Menschen das Wort reden, doch längst wird daran aktiv geforscht und gearbeitet.
Es kursieren mehrere Zukunftsszenarien: 1. Der Mensch verwandelt sich durch Prothesen (zum Beispiel Kameras als Augen) und Speicherkarten im Hirn in einen Cyborg. 2. Künstliche Intelligenzen verselbstständigen sich, sodass der Mensch sich ihnen unterwerfen muss. 3. Superintelligente Designerbabys werden die neuen Herrenmenschen. 4. Der Mensch passt sich der binären Logik der Computer an und gibt so das Menschsein auf. 5. Eine Mischung aus allen vier Punkten.
Das Sozialkredit-System (Social Scoring) in China ist ein großer Schritt in diese Richtung: Jeder wird erfasst, alle Daten werden vernetzt, alles wird überwacht. Wer seine Schulden nicht begleichen kann oder sich in den Augen der (formal) kommunistischen Partei unmoralisch – das heißt: nicht regierungskonform – verhält, bekommt Punktabzug und wird an den digitalen Pranger gestellt.
Wachstum überwinden
In mehreren Städten Chinas wird das System bereits erprobt, werdende chinesische Eltern könnten in Zukunft viel Geld ausgeben wollen, sollte es durch die Genschere CRISPR möglich sein, Embryonen zum Beispiel gegen unmoralisches Verhalten, etwa Drogenkonsum, zu immunisieren. Und es gibt bereits Apps, die den Bürgern helfen, sich regelkonform zu verhalten, oder mit anderen Worten: roboterhaft zu werden.
Aber kehren wir, die wir den Verkehr immer stärker überwachen, Alterstests bei Flüchtlingen durchführen, Fitness-Armbänder auf der Jagd nach einem Versicherungsbonus tragen, den Intelligenzquotienten mit Bildung verwechseln und die Schufa haben, doch besser vor unserer eigenen Haustür. Zwar gibt es Ethikkommissionen, Datenschützer und einige intellektuelle Digitalisierungskritiker, doch in Gesellschaft und Politik lautet das Mantra: Technischer Fortschritt ist gut, man muss ihn nur ein bisschen regulieren. Das humane Zeitalter, es könnte bald passé sein.
Dass der Mensch zum „Homo Deus“ (Yuval Noah Harari) wird und dabei ist, sich abzuschaffen, treibt selbst Linke kaum um. Häufig wird von links, aus Angst, als konservativ verschrien zu sein, der Fortschritt gefeiert oder sogar angeprangert, dass er noch nicht fortschrittlich genug sei. So sagte die Starfeministin Laurie Penny 2016 der Süddeutschen Zeitung: „Es ist eine Schande, dass Frauen sich immer noch zwischen Mutterschaft und allem anderen entscheiden müssen. Außerdem bin ich überhaupt nicht wild auf eine Schwangerschaft. Dafür sollte es technische Alternativen geben. Warum sollten Babys nicht im Labor entstehen?“ Ja, möchte man sarkastisch hinzufügen, und dann diese lästigen ersten 18 Jahre – Windeln, Elternabende, Pubertät, Diskussionen über Tattoos. Warum kann man das Kind nicht bis zur Volljährigkeit von Robotern großziehen lassen?
In Pennys Aussage sind die zwei Dilemmas der Debatte um unsere Zukunft vereint. Jede Einschränkung des eigenen Lebens wird als Zumutung empfunden, und jedes Problem soll technisch gelöst werden. Mit der Schwierigkeit, Mutterschaft und Beruf miteinander zu vereinen, spricht Penny ein politisches Problem an, doch die Schlussfolgerung erinnert an die Kernenergiedebatten, bieten doch Atomkraftwerke ebenfalls eine technische Lösung für eine eigentlich politische Misere: grenzenlose Energie für eine auf grenzenlosem Wachstum beruhende Wirtschaft.
Bemerkenswerterweise wurde beim Atomausstieg nicht einmal von den Grünen darauf verwiesen, dass eine Absage an die Wachstumsideologie, Verzicht also, Energie sparen und damit Atomkraftwerke überflüssig machen könnte. Das Modewort der Nachhaltigkeit verspricht letztlich nur noch mehr Effizienz (und ein wenig Moral), es hinterfragt weder die auf steigende Börsenkurse setzende Ökonomie noch den grenzenlosen Individualismus.
Man bleibt dem „Solutionismus“ (Evgeny Morozov) treu, wonach die Technik Lösungen finden soll, damit in der Politik alles beim Alten bleiben kann. Anstatt zu fragen, wie eine Gesellschaft politisch umgestaltet werden müsste, damit Frauen nicht derart hin- und hergerissen sind, delegiert Penny das Problem an die Technik. Bereits 1932 sah der rechte Staatsrechtler Carl Schmitt in seiner Schrift Der Begriff des Politischen eine in der Aufklärung ihren Ausgang nehmende Entpolitisierung durch den Technizismus voraus.
Technik ist nie neutral
Schmitt definiert das Politische als Unterscheidung zwischen Freund und Feind, ebendie wird durch die vermeintliche Neutralität der Technik unsichtbar gemacht. Doch Technik ist nicht neutral. Eine Gesichtserkennungssoftware, mit der sich das Innere einer Person analysieren lässt, ist nie gut, weil sie den Menschen zu einem ausgelieferten Wesen degradiert.
Wenn sich Linke technische Lösungen für politische Probleme wünschen, erinnert das an die Positionen derer, die, um sich vor einer Umverteilung zu drücken, behaupten, es sei eben derzeit nicht genug für alle da. Die digitale Variante davon lautet: Bildung für alle – das geht nur, wenn wir Apple-Klassen haben. Menschenwürdige Bedingungen in der Pflege – ja, deshalb brauchen wir Pflegeroboter. Am Ende dieser Argumentationskette steht die Annahme, man müsse den Menschen, der unvernünftig, ambivalent und gefährlich sein kann, um des Menschen willen abschaffen.
Zu stoppen ist diese Logik nur durch eine Wiederkehr des Politischen. Konkret bedeutet das: Keine Frau wird mehr gezwungen, Kinder zu gebären. Frauen, die sich Kinder wünschen, müssen die damit verbundenen Anstrengungen akzeptieren. Zugleich wäre dafür zu sorgen, dass Frauen mit Kindern nicht benachteiligt und dass Männer stärker in die Pflicht genommen werden. Outsourcing in neofordistische Babyfabriken ist keine Lösung.
Stets muss es um politische Veränderung bei Akzeptanz von Grenzen gehen: eine aufgeklärte Gesellschaft und keine datenhungrige Regierung. Umverteilung zur Beseitigung des Hungers und keine Landwirtschaft auf der Rückseite des Mondes. Ressourcenschonung und keine Kolonisierung des Mars. Alles andere wäre fatal, denn was für Religionen das Jenseits ist, ist für die Technikgläubigen die Zukunft. Im Hier und Jetzt, predigen beide, kann nichts verändert werden, warten wir deshalb lieber auf die messianische Technik. Was wir mehr denn je brauchen, ist also eine gehörige Portion Blasphemie.
Kommentare 19
🎈[...] denn was für Religionen das Jenseits ist, ist für die Technikgläubigen die Zukunft.🎈
Der beste Artikel, den ich hier bisher gelesen habe. Kritik ist immer in erster Linie Selbstkritik, sonst bleibt sie plapperndes Gemecker. Es sind nicht die anderen, die uns das Leben zur Hölle machen, sondern wir selber.
Ein Bekannter hatte vor einigen Jahren eine Doppelhaushälfte gekauft und vermietet. Lange Zeit blieben davon nur 100 €/Monat übrig, und die flossen in Instandsetzungen. Ber der aktuellen Neuvermietung bekam er via Internet 158 Bewerbungen, die er kühl abwartend schrittweise bis auf den höchstbietenden Mieter reduziert hat. Seine damalige Investition ist mit dem jetzigen Vertragsabschluß höchst profitabel geworden.
Findet jemand etwas dabei? Ist doch normal, würde eigentlich jeder so machen, oder? Genau. Und weil alle, die es können, auch so machen, verheert sich die Wohnsituation. Die Handlungsweise, die früher ausbeuterischen Vermietern zugeschrieben wurde, ist jetzt zur selbstverständlichen Praxis von Jedermann geworden.
Selbstbeschränkung gilt als Dummheit im sozialen Kontext unserer modernen quiekenden Schweinegesellschaft.🐷
Vielen Dank für den Beitrag........
Sorry, aber selten so einen Unsinn gelesen... was hier alles wieder in einen Topf und durcheinander geworfen wird. Dass es eine gerechte Verteilung der Resourcen geben sollte ist denke ich hier Konsens, aber warum soll sich das mit einer fortschreitenden Technik ausschließen? Können wir nicht unsere Resourcen gleich verteilen und trotzdem technische Fortschritte machen? Und bitte nicht gegen Technik hetzen, nur weil sie zB von China zur Überwachung missbraucht wird, das Verwerfliche and er Sache ist ja wohl die Komplettüberwachung, ob sie jetzt durch irgendwelche technischen Spielereien gemacht wird oder ob einfach jeder jeden ausspitzelt und das mündlich weitergibt, es geht hier ums Prinzip und das ist zu verurteilen, nicht die Mittel, mit denen es durchgesetzt wird.
Und noch kurz zu den Horrorvisionen der Zukunft, die hier präsentiert werden: Die technischen Entwicklungen werden so oder so kommen, da kann man sich auch schonmal drauf einstellen, die Implikationen, die sie mit sich bringen, versuchen zu verstehen und im gesellschaftlichen Diskurs herausfinden, wie man diese neuen Mittel sinnvoll einsetzt. Abgesehen davon, dass manches Genannte noch am Anfang der Entwicklung steht (Cyborg, beliebige Gentechnik am Menschen, künstliche Intelligenz) und manches einfach Schwachsinn (Mensch passt sich der binären Logik an... was ein Quatsch).
ein meister der selbst-beschränkung sind Sie ja auch nicht gerade.
dummheit gegen soziale kontexte ist Ihnen auch nicht fremd.
und den menschen schweinischen charakter vorzuwerfen
(auch wenn man sich mit einbezieht),
ist auch nicht gerade eine innovation.
mein vorschlag: schulen Sie sich an artikeln,
die für fest-umrissene probleme lösungs-angebote machen.
meiden Sie wirres geplapper über gedanklich-unverdautes wie oben,
das von einem zum anderen springt
und eigenes un-verständnis als einladung
zum moralinen suhlen im gedanken-morast ausgibt.
Das irrsinnige ist ja, dass all diese posthumanistischen Traumtänzer auf der technologischen Ebene nichts vorzuweisen haben was geeignet wäre irgendein Problem zu lösen. Sie leben von Ankündigungen, die dann mit Geld überschüttet werden, und am Ende gibt es neue Waffen und Überwachungstechnik.
Eine Investorin des Silicon Valley hat mal in einem Anflug von Frust ihrer Auffassung Ausddruck verliehen, dass all die smarten jungen Männer nichts anderes tun als technischen Ersatz für ihre Mammas zu implementieren damit sie nie in die Verlegenheit kommen, eine dieser Zumutungen des Alltags selbst verrichten zu müssen.
https://www.sfchronicle.com/business/article/Kiwibots-win-fans-at-UC-Berkeley-as-they-deliver-13895867.php
"Sehet und staunet! Unsere KI-Bots liefern Fastfood auf dem Campus aus." Aber in WIrklichkeit sind es Billiglöhner in einem weit entfernten Land.
die einen
sagen so,
die anderen
so🙉
die einen
sagen so,
die anderen
so🙉
nun haben auch Sie es gesagt.
Alles sehr richtig, bis auf eine falsche Schlußfolgerung, die derselben Logik folgt wie die diskutierte Kurzschlüssigkeit im Technooptimismus. Ich habe schon öfters auf diesen Kurzschluß hingewiesen, der aus der absolut berechtigten Technologiekritik auf maschinenstürmerische Technikfeindschaft führen kann, der fälschlich mit dem verengten Wachstumsbegriff das Kind mit dem Bade ausschüttet.
Ich habe schon an das Prinzip des Systems Leben erinnert, das strukturelles Wachstum bedeutet, dem also Wachstum als generatives Potential eingeschrieben ist. Man muß also richtig die Frage stellen: welches Wachstum. Während im Tierreich Stabilität im Vordergrund steht, das Wachstum von objektiven Mechanismen getragen wird, ist der Mensch als reflektierendes Kulturwesen auf einer neuen Stufe kreativ, er wächst aufgrund seiner Grundstruktur, seine biologische Offenheit in Anpassung an seine Umwelt als Mitbestimmer erst in Sozialisations- und Lernprozessen festzulegen.
Im Sinn dieser Entwicklungslogik nutzt er seine zwei herausragenden Fähigkeiten von Verstand und Vernunft. Ersteres ist in schwacher Ausprägung schon bei Tieren vorhanden, letzteres ist eher ein Alleinstellungsmerkmal, das sehr viel anspruchsvoller ist. Es muß nicht verwundern, daß die Entwicklung der Vernunft hinter der Entwicklung des Verstandes zurückbleibt, in sich heute als existentieller Krise zuspitzenden Ausmaßes bemerkbar machender Symptomatik. Das ist der Inhalt der Bestandsaufnahme des epochalen Schlüsselwerks der „Dialektik der Aufklärung“, der Mensch als der Zauberlehrling, der sich eine Macht angeeignet hat, die er nicht genügend versteht – das ist wie der Waffenbesitz in Händen von Unreifen.
Hier wäre tatsächlich ein Moratorium notwendig, die technologische Entwicklung ruhen zu lassen, bis die Vernunft in der Lage ist, ihren Gebrauch verantwortlich organisieren zu können. Also endlich sich der nachholenden Entwicklung, dem Wachstum der Vernunft zu widmen, einer neuen Aufklärung, die wesentlich Aufklärung der Aufklärung wäre.
Vielen Dank für diesen Kommentar, der sehr gut erklärt, wo die eigentlichen Probleme liegen......
Ein Moratorium für die Technik? Das stelle ich mir aber unangenehm vor, wenn man dann z.B. Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Behinderungen sagen muss:
"Ja, in 10 Jahren könnten wir etwas entwickelt haben, was Linderung/Heilung bringt, wenn wir nur weiter daran forschen... aber wir lassen es sein, weil wir erst mal die menschliche Vernunft weiterentwickeln wollen, tut uns Leid, aber vielleicht fangen wir in 15 Jahren nochmal mit der Forschung an und sind dann in 25 Jahren fertig, halten Sie durch!"
Sie teilen wohl die Überzeugungen derer, die ich Technooptimisten genannt habe. Wenn jemand mit einer bislang unheilbaren Krankheit zum Arzt kommt, möge man dem Patienten Trost spenden durch die Perspektive, in nicht allzu ferner Zukunft seine Probleme lösen zu können, und sich an die Arbeit machen, die medizinische Technik zu verbessern. Das genau ist aber das Problem, von vornherein auf die technische Problemlösung zu setzen.
Aber ich präzisiere mich gerne: das Moratorium sollte nicht nur nicht die bisherige Technik auf Eis legen, sondern erfolgversprechende Weiterentwicklung gar nicht behindern. Es geht nur um die allerdings dringend gebotene Änderung des Primats von den technischen zu vernunftgestützten „Lösungen“, die manchmal darauf hinauslaufen, daß man sein Leben ändern muß, statt nach technischer Kompensation zu suchen. Und das betrifft alle Aspekte unserer technikversessenen Kultur, nicht nur die Medizin, sondern das totalitäre zweckrationale Denken. Wo man denkt, wie vernichte ich meine Gegner, um meine Ziele durchzusetzen, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, wie begründbar meine Ziele sind und welche Zerstörungen ich bei der Zielverfolgung anrichte.
Ganz genau..... Der folgende Artikel ist wirklich interessant im Zusammengang mit dem Kommentar von Cosmic.....
https://www.zeit.de/kultur/2019-05/demokratie-dueling-facts-wahrheit-jacques-lacan-jouissance
Es ist aber nun mal so, dass sich manche Probleme eben nur mit technischen Mitteln lösen lassen! Um mal bei dem Beispiel aus der Medizin zu bleiben: Ja, manche Probleme können sich vermeiden lassen durch einen anderen Lebenswandel ( z.B. Übergewicht, Diabetes, Gelenkbeschwerden oder auch viele psychische Erkrankungen bedingt durch Überarbeitung und Stress), aber manche eben nicht und da muss dann eben fortgeschrittene Technik ran. Bei allen anderen Gebieten ist das genau so.
Umwelt: Ich bin nun kein Freund vom Geoengineering, aber daran forschen sollte man trotzdem. Primär mit aller Kraft versuchen eine geselschaftliche Lösung für den Klimawandel zu finden, was, wenn man es zu Ende denkt, auf eine Umwandlung unseres Wirtschaftssystems hinausläuft. TROTZDEM kann es nicht schaden noch etwas in der Hinterhand zu haben, wenn die ökologische Transformation der Gesellschaft nicht funktioniert und selbst wenn, ist Forschung nie sinnlos, die gewonnenen Erkenntnisse/Techniken kann man fast immer verwenden und manchmal sind ganz fabelhafte Innovationen nur Nebenprodukte einer in eine ganz andere Richtung gerichtete Forschung.
Rüstung: Ist für mich in der Tat eines der wenigen Wissensgebiete, wo ich keine weitere Entwicklung sehen möchte, weil die Zielsetzung per se unmenschlich ist, ob man sich jetzt mit High-Tech Waffen oder mit angespitzten Stöcken bekämpft.
Umwelt II: Stichwort Resourcenverbrauch. Da die Resourcen auf der Erde endlich sind, ergeben sich zwei Möglichkeiten: Weniger verbrauchen oder effektiver verbrauchen. Hier muss ich meinen Vorkommentatoren zustimmen, denn bisher kam von politischer Seite immer die Antwort: Effektiver verbrauchen, also technische Lösungen finden, um die begrenzten Resourcen besser zu nutzen. Daran sollte auf jeden Fall auch weiter gearbetet werden, aber ich glaube früher oder später müssen wir die bittere Pille schlucken und zugeben: Selbst mit stetig verbesserter Nutzung der Resourcen müssen wir trotzdem weniger verbrauchen, damit es noch für X Generationen reicht und diese Erkenntnis fehlt mir so ein bisschen in unserer Politik.
Insofern, glaube ich habe jetz verstanden, woran sich hier viele aufreiben und teile die Sorge auch. Nur bitte nicht in unreflektierte Technikangst verfallen, denn die wissenschaftliche und technische Forschung, die wir heute betreiben, könnte die Lösung von zukünftigen Problemen beinhalten, von denen wir noch nicht einmal wissen.
Passt schon. Der Planet wird zum Grill. Klimawandel. Kein Mensch der Marke homo sapiens hält das aus. Der Roboter aber, solar betrieben, schon. Cool. Toter Planet, lebendiger Roboter. Nein, nicht an den Kleinen Prinzen denken. Die Zentrale der neuen Welt ist auf dem Mond. Um zu bleiben. Bezoz, der erste richtige Mann im Mond. Blue moon. Made by Amazon.
Wir pflegen in Deutschland doch schon einige Jahre den Posthumanismus.Das nennt sich in Deutschland Pflegebedürftigkeit.
Sind in der Schweiz oder den USA die Pflegeheime auch so beschissen wie in Deutschland?
Eigentlich ist es wie beim Traden an der Börse. Wie beachten nicht auf die Verluste und die dürfen ein -1R nicht übersteigen sonst erlebt man seinen Bankrott. Was wir mit unserem Lebensraum anstellen, so liegen wir schon bei -1Milliare R (R = Risikobereich mit zu erwartender Verlust und beinhaltet eine gestezte Stoppgrenze, um dann von dieser Aktie loszulassen) und wir sind bereit, weiter unserer Vorstellung, unserer geglaubten Meinung als richtig und geltendes Recht anzusehen, dass so wie wir das machen in unserer Lebensführung, es genau das richtige ist. Das lernt man auch beim Traden, dass diese geglaubte Meinung, diese Vorstellung von richtiger egoistischer Vorgehensweise mit dem Ignorieren der Stoppgrenze und den Impulsen der Gier und Angst als Grundlage für ein nicht handeln, oder falsches handeln auch zum Bankrott führt.
Das alles soll heißen: Die Technik und der glaube an diese Innovation ist nur ein kleiner Teil der Lösung. Der großteil der Lösung für dieses Problem liegt an unseren geglaubten Meinungen und Vorstellungen, die ja manipuliert werden mit Werbung, Fake News, Kinokünste, Musik, politische Verwirrung, damit wir alle weiterhin nich handeln, oder falsch handeln, da Fehlverhalten große Provite versprechen.
Wer erfolgreich an der Börse Traden will braucht sehr viel an starker Psyche, an einem mentalen starken Charakter und Disziplin nicht seinen anerzogenen Gewohnheiten verfalle, wie auch glauben zu wollen, dass man eh selbstsicher im Recht sei und man immer Gewinne. Genau aus diesen Grund verlieren 80-90% aller Trader Ihr Kapital. Genauso sehe ich das mit unserer Art und Weise wie wir unsere Lebensführung gestalten. 80-90% aller Menschen verlieren Ihren Lebensraum, da wir aus den Gründen Gier, Angst und dem überschreiten der Stoppgrenze, über eine gravitative negative Spirale weiter in den Risikobreich hineingezogen werden.
10 Jahre Zeit für Veränderung sind viel zu wenig Zeit, damit der Mensch noch die Kurve auf diesem Planeten kratzen kann. 10 Jahre Zeit für ein U-Turn und keiner beschäftigt sich damit wirklich, außer es sei eine technologische Versprechung die unsere Glaubensbilder und Vorstellungen bedient und schon scheint alles Richtig zu sein was wir tun.
Ich kauf mir jetzt zwei Bier, solange man das noch trinken darf, denn es kann ja sein das bald ein vorgeschriebener Wasserkonsum pro Person zu erwarten ist und Handybenutzungen mit Wasser bezahlt werden. So lernt jeder dann, wie Wichtig es ist, keine Verluste beim Trinkwasser zu erzeugen.
Oh ich finde gefallen an meinem unfreundlichen Dasein, um in unseren Köpfen ein umweltfeundliches Arbeiten zu implantieren.
<Es ist aber nun mal so, dass sich manche Probleme eben nur mit technischen Mitteln lösen lassen!>
Selbstverständlich. Es ist nicht einmal ausgeschlossen, daß wir dereinst die Atombombe brauchen, um einen Meteor/Meteoriten zu sprengen oder umzuleiten. Und es macht keinen Sinn, das, was wir technisch wissen, wieder vergessen zu wollen. Ich spreche mich nicht für den Rückbau der Technik, jedenfalls soweit es keine besseren Alternativen gibt, aus, sondern für den Paradigmenwechsel, mit dem der Primat in der Lösungssuche geändert wird. Also etwa wenn ein Problem A entsteht, statt unmittelbar eine technische Lösung, die A in ein problemfreies A* verwandeln will, bevorzugt eine umfassendere Lösung zu suchen im Horizont oder in der Umgebung von A, in dem Systemzusammenhang, in dem A steht, Z(A), um ein neues Gleichgewicht, eine organische Lösung im Zusammenhang von Z und A zu finden, also eine Transformation von Z(A) in Z*(A*). Dies kann eine hypertechnische Lösung sein, aber auch und am sinnvollsten eine jenseits der technischen Problemanalyse, eine, die die ganze Sichtweise ändert. Insbesondere Probleme, die wir mit menschlichem Verhalten haben, sind so gut wie nie angemessen technisch zu lösen.
||| Dagegen hilft die Wiederkehr des Politischen |||
Und da dachte ich, politisch sei alles und immer. Oder habe ich etwas verpasst, war es zwischenzeitlich von uns gegangen?
Und selbst wenn, soll jetzt wirklich das, was uns die Misere eingebrockt hat, als Messias zur Überwindung derselben gelten können?