„Gegengift zum Tatort“

Interview Multikulti super, Bullen doof? Susanne Saygin hält viele linke Positionen heute für unreflektiert. Ihr Kölscher Klüngelroman weckt auch für kriminelle Baulöwen Sympathien
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2018

Wahrscheinlich ist es gut, dass fast zehn Jahre vergangen sind zwischen der Idee für den Roman Feinde und seiner Veröffentlichung. Weil sich Wut und Ohnmacht nicht unvermittelt in Worte verwandelt haben, sondern Susanne Saygin eine Form gefunden hat, eine Geschichte zu erzählen, die zwar auf persönlichen Erfahrungen fußt, aber darüber weit hinausgeht.

In Feinde erzählt Saygin von dem Deutschtürken Can, ein guter Polizist und einer von den wenigen, die ihr soziales Gewissen nicht gegen eine Dienstmarke eingetauscht haben – auch wenn er zum Zynismus neigt. Can untersucht einen brutalen Doppelmord im Roma-Milieu, und seine Ermittlungen führen ihn bald auf die Spur des Kölner Baulöwen Christof Nolden und sein europaweites Netz von Fu&