Gehen zu keinem Zweck

Wüstungen und Paradiese Zum Tod des Dichters Harald Gerlach
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Seine letzte große Reise führte ihn zu jenen beschwerlichen Traumpfaden, auf denen sich einst der junge Goethe aus einer fundamentalen Lebenskrise gerettet hatte. Vor zwei Jahren durchquerte der Dichter Harald Gerlach von Straßburg aus die »völlig paradiesische Gegend« vom nördlichen Elsass bis nach Lothringen, Saarbrücken und Neunkirchen, um auf der langen Wanderung herauszufinden, was den jungen Frühlingsreisenden Goethe im Frühjahr 1770 Levitation verschafft haben mochte.

Es ist dieser Gestus des nomadischen Aufbrechens und Weggehens, der Werk und Vita Harald Gerlachs seit je geprägt hat. Gehen. Zu keinem Zweck/ als: / unterwegs sein, heisst es in seinem Gedicht Le Flaneur: Ruhe ist nur/in der Bewegung. Die Schlaglöcher/ zwische