Geld ist ein Spiel

Krisenfest Wir gehen ins Kino, um vom Kapitalismus abzusehen, während wir ihm dienen. Über den Film „Wall Street: Geld schläft nicht“
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Geld gehört zu den Dingen, die im Kino schwer darzustellen sind. Kaum sieht man es, und wenn, sieht es billig aus, kindisch, trivial: am ehesten „glaubt“ man an Falsch- und Spielgeld. Obschon das Kino bislang Geld daher am liebsten im Zustand des Verschwindens zeigte, beim Davonfliegen, Wegschwimmen, Verbrennen oder Vergraben, ging es doch von einer materiellen Realität und einer fixen Beziehung zwischen der Realabstraktion (wie es Karl Marx genannt hat) und seinen Besitzern aus. Man sah Menschen beim Geld-Bekommen und Geld-Haben (oder eben Geld-Verlieren) zu, und allenfalls die Summen lappten ein wenig ins Irreale – denken wir an Ocean’s Eleven oder an den Scherz bei Austin Powers, wo ein (über Jahre vom Weltkapitalismus entfernter) Superschurke R