Geld verbrennt nicht

Lingua Politica Die Bankenkrise zeigt, es fehlen Utopien, Argumente - und auch eine Sprache des Widerstands gegen den real existierenden Kapitalismus
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In Amerika brechen jetzt die Banken zusammen. Man sieht, im Fernsehen oder vor dem geistigen Auge, Legionen von smarten Mittdreißigern ihre paar Habseligkeiten aus den Büros hinaus ins Ungewisse tragen. In der Tiefgarage wartet ihr Luxuscoupé, uptown warten ihre Luxuswohnung, ein Schuldenberg und eine Zukunft in Depression. "Empfinden Sie Schadenfreude?", fragte mich gestern angesichts dieser Bilder ein Journalist. "Trifft es jetzt endlich mal die Richtigen?"

Die Frage war als Frage an einen Schriftsteller durchaus zu erwarten. Denn man weiß ja, dass es zu den Überlebensmechanismen von Kulturschaffenden gehört, sich vom Ökonomischen möglichst fern zu halten oder wenigstens ordentlich schlecht darüber zu denken. Intellektuelle ertragen ja angesich