Gen Smolensk

Literatur Alexander Kluges Buch über Russland ist assoziativ, überraschend, schlau – ein 400 Seiten währendes Lesevergnügen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 23/2020
Ein unbestimmtes Fernweh kann auch in Brandenburg beginnen: Mosaik am Rechenzentrum in Potsdam
Ein unbestimmtes Fernweh kann auch in Brandenburg beginnen: Mosaik am Rechenzentrum in Potsdam

Foto: Imago Images

Die „Russland-Liebe“ seiner Schwester Alexandra (1937 – 2017) habe ihn zu diesem Buch inspiriert, bekennt Alexander Kluge. Beide wurden sie in Halberstadt geboren und gingen dort zur Schule. Alexandra allerdings wurde noch von der DDR geprägt und lernte Russisch, während ihr älterer Bruder nach der Trennung der Eltern mit der Mutter nach Westberlin zog und dort sein Abitur machte. Im Buch steckt also auch eine deutsch-deutsche Geschichte, allerdings viel mehr als das. Es ist kein Sachbuch über Russland, eine Streitschrift gar für bessere bilaterale Beziehungen, doch wer derlei sucht, kann auch das im „Kontainer“ finden, muss aber tief graben und für Zwischentöne aufmerksam sein. Denn nur so lässt sich Alexander Kluges Ar