Gepflegte Ignoranz

Gedenken In Bad Reichenhall wird bis heute an Wehrmachtsoldaten erinnert, die in Griechenland Dörfer niedergebrannt haben. Doch es gibt auch Protest
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 22/2016

Mit seinen fast 93 Jahren ist Nikolaos Marinakis von Kreta ins oberbayerische Bad Reichenhall gekommen. In den Ort, aus dem diejenigen stammen, die seine Heimat zerstörten, als er ein junger Mann war. Gegen die er Widerstand leistete. Ende Mai 1941 landete die Wehrmacht auf der griechischen Insel Kreta, die Soldaten mordeten und brannten ganze Dörfer nieder. An den Kriegsverbrechen waren auch die Reichenhaller Gebirgsjäger beteiligt. In ihrem Tätigkeitsbericht liest sich das später so: „Wegen Freischärlerei, Fledderei oder unerlaubten Waffenbesitzes wurden vom Standgericht abgeurteilt und erschossen: 146 männliche und 2 weibliche Personen.“

Nun ist Marinakis zu einem Podiumsgespräch in Deutschland eingeladen. Er berichtet über die Gr&