Geschützte Demokratie

Reichstag Wie stark muss ein Parlament gesichert werden? Die Geschichte der Bannmeile ist zwiespältig
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 02/2021
Reichstag in Berlin am 30. August 2020, Kapitol in Washington am 6. Januar 2021: Nicht gleich, aber frappierend ähnlich
Reichstag in Berlin am 30. August 2020, Kapitol in Washington am 6. Januar 2021: Nicht gleich, aber frappierend ähnlich

Foto: Getty Images

Man hätte die Bannmeile in Deutschland in den letzten Jahrzehnten für ein preußisches Relikt halten können. Wieso wird der Raum um die Parlamente stärker abgesichert als andere öffentliche Räume? Muss nicht gerade hier der Protest gegen mögliches Unrecht für Parlamentarier*innen hörbar und sichtbar werden können?

Die Versammlungsfreiheit ist ein hohes Gut und ihre Einschränkung durch Bannmeilen konnte man lange als undemokratisch sehen. Tatsächlich verfolgte der Protest vor den Parlamenten bislang – bis auf versprengte Stiefelnazi-Aufläufe – großteils demokratische Ziele. Angesichts der Ereignisse in Washington und nach dem Sturm von „Querdenkern“ auf die Reichstagstreppe jedoch will die Bunde