Gewalt in Dosen

Poff! Die Superhelden in Marvels Serien haben politisches Potenzial, das sie gerne noch besser nutzen dürften
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 43/2018

Es ist düster in Hell’s Kitchen. Die Straßen des New Yorker Stadtviertels westlich der 8th Avenue und zwischen 34. und 59. Straße in Manhattan sind dreckig und unübersichtlich, und der Regen, der in der Netflix-Produktion Daredevil immer schon in der Luft liegt, kann den gespenstisch-malerischen Dampfschwaden aus Gullydeckeln und Schornsteinen kaum etwas anhaben. Das ehemalige Straßengang-und-Einwanderer-Pflaster, das in der Realität längst durchgentrifiziert wurde, wirkt in Marvels Erwachsenenserie, deren dritte Staffel soeben anlief, wie ein Ort, von dem man am besten schnell wieder verschwindet: Man wohnt in kleinen Apartments, in denen der Putz von den Wänden fällt und einzubrechen ein Kinderspiel ist.

In der ersten Staffel der freien A