Gewalt soll es richten

Katalonien Der spanische Staat geht rigoros gegen die Proteste vor. Auch der Widerstand gegen dieses Vorgehen wird radikaler
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 43/2019
18. Oktober 2019, der fünfte Tag des Protests gegen die Entscheidung des spanischen Obersten Gerichtshofes: Ein Polizist schlägt einen Demonstranten
18. Oktober 2019, der fünfte Tag des Protests gegen die Entscheidung des spanischen Obersten Gerichtshofes: Ein Polizist schlägt einen Demonstranten

Foto: Paco Freire/SOPA Images/LightRocket/Getty Images

Wenn Katalonien und Spanien derzeit eines eint, dann sind es die Zweifel. Sie erfassen die Separatisten und ihre Gegner, die Vermittler sowieso. Allesamt sind sie Gefangene einer Dynamik, die alle befeuern und niemand lenkt. Freilich, der letzte Auslöser für die Unruhen in Katalonien ist offenkundig. Es war das Urteil des Obersten Gerichts vom 14. Oktober gegen die Unabhängigkeitspolitiker, die wegen des Referendums vom 1. Oktober 2017 und der sich anschließenden „symbolischen“ Unabhängigkeitserklärung inhaftiert sind. Anders als von der Staatsanwaltschaft beantragt, erfolgte keine Verurteilung wegen Hochverrats (rebelión), sondern wegen Aufruhrs (sedición) sowie im Fall der Amtsträger wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder. Die