Gierig und herzlos

Autorenkino Was ist bloß mit David Cronenberg los? „Maps to the Stars“ soll eine Satire über Hollywood sein, verirrt sich aber in Moralismus und Konvention
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 37/2014

Eine bitterböse, abgründige, ätzende und eiskalte Abrechnung mit dem Hollywood-Establishment – es ist symptomatisch, dass der neue David-Cronenberg-Film Maps to the Stars zu kaum mehr in der Lage ist, als seinen Kritikern Floskeln abzuluchsen. Nennen wir sie also bitterböse und abgründig, ätzend und eiskalt, Cronenbergs Satire über „Tinseltown“, das böse und kranke Menschen produziert, die gierig, herzlos und sexbesessen sind.

Vor dem Hintergrund türkis leuchtender Swimmingpools und spiegelnder Glaswände, in sterilen, zu Tode designten Interieurs und auf palmengesäumten Boulevards lässt Maps to the Stars einen Reigen moralisch bankrotter Showbusinessfiguren tanzen: eine abgehalfterte Schauspielerin (Julianne Moore