Globalisierung à la carte: Wie der Westen den Welthandel gerne hätte

Wirtschaft Zuerst verordneten die Industrieländer den Entwicklungsländern die totale Öffnung der Märkte. Jetzt träumen sie von einer selektiven Globalisierung ganz nach eigenen Werten und Wünschen. Das ist naiv und gefährlich
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 03/2023
Frank-Walter Steinmeier war jüngst Lula da Silva besuchen – doch mehr als nette Gesten hatte er nicht dabei
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Foto: Guido Bergmann/Bundesregierung/Getty Images

Die Globalisierung ist ins Gerede gekommen. Man wolle nicht mehr so abhängig sein, sagen viele. Man könne in Zukunft nicht ohne Weiteres auf die Effizienzgewinne der Globalisierung bauen, sagen andere. Man müsse alle wichtigen Produkte auch zu Hause herstellen können, glauben die meisten. Nur bei den Rohstoffen, die man selbst nicht hat, wolle man die Märkte unbedingt offen halten.

Globalisierung à la carte ist das, was sich viele Politiker in den Industrieländern wünschen. Der totalen Globalisierung, die der Globale Norden dem Globalen Süden in den 1990er Jahren angeboten hatte, folgt die selektive Globalisierung, bei der jeder darauf achtet, nicht abhängig zu werden.

Man fragt sich, nach welchen Regeln die Selektion erfolgen soll. Totale Of