Gras des Vergessens

Kriegsbeute Die USA haben im Irak statt eines Landes die Wahrheit ­erobert, wie machtlos der Übermächtige doch sein kann. Deshalb erinnert der Abschied mehr an Flucht als an Rückzug
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Am Ende soll es schnell gehen. Die Amerikaner verlassen das Land ein paar Tage vorfristig. Und sie tun es so geordnet, als wollten sie ein Manöver beenden. Ein Abschied, der ein wenig mehr an Flucht als an Rückzug erinnert. Plötzlich vergraben sie ihren Krieg ganz tief in der Vergangenheit, werfen Erde darüber und hoffen auf das Gras des Vergessens. Sie fahren zum Abschied über keinen Blumenteppich der Iraker. Sie schlagen einen von Minen gesäuberten und von Panzerketten vorgezeichneten Weg ein. Sie nehmen wenig mit, keinen grandiosen Sieg, keine verheerende Niederlage. Es ist das vorläufige Ende eines Feldzuges, der umschlug in Besatzung und Bürgerkrieg, bis eine Befriedung gelang, die keinen inneren Frieden stiftete, weil der Aufstand der Selbstm