Grelles, neues Licht

Reichstagsbrand Benjamin Carter Hett rollt einen der rätselhaftesten Fälle des 20. Jahrhunderts neu auf
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 21/2016
An den Einzeltäter Marinus van der Lubbe glaubte sogar 1933 fast niemand
An den Einzeltäter Marinus van der Lubbe glaubte sogar 1933 fast niemand

Foto: Keystone/Zuma/Imago

Die Brandstiftung dauerte nur 20 Minuten, doch der Streit über die Frage, wer den Berliner Reichstag am 27. Februar 1933 angezündet hat, schwelt bis heute. War es der Holländer Marinus van der Lubbe allein, wie es die herrschende Lehrmeinung behauptet? Oder waren es doch die Nazis, die einen „Terroranschlag“ brauchten, um den Ausnahmezustand verhängen zu können und die Reichstagswahlen am 5. März 1933 zu gewinnen?

Weder die Fischer-Kontroverse der 60er Jahre über Deutschlands Schuld am Ausbruch des Ersten Weltkriegs noch der Historikerstreit über die Einmaligkeit des Holocaust wurden so verbissen und mit so vielen Verleumdungsklagen, Gutachten und regelrechten Zeitungssalven geführt wie der endlose Streit um den Reichstagsbrand. ̶