Haben Sie sich während dieser endlosen Pandemie schon mal bei dem Gedanken ,Ein Glück, dass dieses vermaledeite Virus zuerst in China aufgetaucht ist‘ ertappt? Denn zum einen ist China doch ein einfaches Feindbild, an der Volksrepublik haben wir eh schon allerhand auszusetzen – sei es der ganze Plastikramsch, die Unterdrückung von Tibetern und Uiguren oder das Verbot der freien Meinungsäußerung. Jetzt ist China auch noch an der globalen Pandemie schuld, reiht sich doch ganz schön ein.
Zum anderen folgt aus diesem Gedanken, dass es an uns im Westen nicht gelegen hat, dass wir also weitermachen können wie bisher – also, wenn wir wieder raus dürfen, natürlich, denn wir sitzen ja jetzt alle brav drinnen und warten ab.
Das stimmt leider nicht so ganz, denn zwar haben wir Menschen das Reisen weitgehend eingestellt, die Tiere aber nicht. Die können da wenig für, denn sie werden von uns losgeschickt, und zwar nicht, um schöne Ausflüge im Ausland zu unternehmen, sondern einfach nur, um woanders zu sterben.
Das ist so ein weiterer Auswuchs des globalisierten Kapitalismus: Jedes Land macht das, was es am gewinnbringendsten kann. Manche können besser Tiere aufziehen, und manche können sie eben besser töten. Weltweit exportiert keine Region mehr lebende Tiere als die Europäische Union, wie neue Zahlen der Welternährungsorganisation FAO nun belegen. Im Jahr 2019 überquerten demnach 1,6 Milliarden Tiere die Grenzen eines EU-Landes, die überwältigende Mehrheit davon war Geflügel – und das kam zum größten Teil aus Deutschland.
Natürlich denkt nun während der Pandemie niemand daran, damit aufzuhören. Kühe und Schweine, Schafe, Ziegen und Hühner werden weiterhin für viel zu lange Zeit in enge Transporter mit zu wenig Luft und zu wenig Wasser gezwängt. Das führt nicht nur ganz offensichtlich zu großem Leid bei den Tieren, nein, der Stress lässt sie auch schneller krank werden und sich gegenseitig anstecken.
Was eine Zoonose ist und wie verheerend es sein kann, wenn Krankheiten von Tieren auf uns Menschen überspringen, dürften wir ja mittlerweile alle gelernt haben. Gerade grassiert unter Geflügel in aller Welt wieder die Vogelgrippe. An dem Virus H5N1 sind in diesem Jahrtausend bereits rund 800 Menschen erkrankt, 60 Prozent davon starben. Nun also – während einer Pandemie! – fröhlich weiter Geflügel durch die Weltgeschichte zu karren, das ist ein bisschen so wie den zweiten Gifttrank zu bestellen, ohne den ersten bis zum Ende ausgetrunken zu haben.
Kommentare 10
Schöne neue Welt: Freiheit für das Kapital - Sklavendasein für die breite Masse(n). Verwundert das wirklich noch jemanden? Das ist seit Jahren auf der Seite des World Economic Forum unter "The great reset" nachzulesen. Und seit noch längerer Zeit bei Karl Marx.
Für jemanden wie mich, die seit Jahren für den Tierschutz auf der Straße steht, ist auch die Tiertransport-Thematik leider keine Überraschung. Ich habe jetzt keine Lust, die ganzen Beschlüsse bzw. Nicht-Beschlüsse zum Thema Tier"schutz" der letzten Legislaturperiode dieser tierverbrecherischen Regim-ierung herauszusuchen. Jeder, der es sehen wollte, konnte es sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=0YTDevP0UUI
Take action against the EU's cruel live animal export trade.
Deutschland's Handelsueberschuss ist eine Win-Win Situation.
"Haben Sie sich während dieser endlosen Pandemie schon mal bei dem Gedanken ,Ein Glück, dass dieses vermaledeite Virus zuerst in China aufgetaucht ist‘ ertappt?"
Nein.
"Das ist so ein weiterer Auswuchs des globalisierten Kapitalismus: Jedes Land macht das, was es am gewinnbringendsten kann. Manche können besser Tiere aufziehen, und manche können sie eben besser töten."
"Gerade grassiert unter Geflügel in aller Welt wieder die Vogelgrippe. An dem Virus H5N1 sind in diesem Jahrtausend bereits rund 800 Menschen erkrankt, 60 Prozent davon starben."
Da werd' ja sogar ich zum Utilitaristen. Wenn es eine Krankheit gibt, an der in 20 Jahren weltweit 500 Menschen sterben, dann würde ich das als hinnehmbar ansehen.
Ich halte Massentierhaltung für eine große Scheiße, aber ich verstehe nicht, warum man das Thema auch noch in alle nur erdenklich möglichen Richtungen politisieren und affektiv aufladen muss.
Dann doch lieber ein gut gemachtes vegetarisches Kochbuch. Oder ein Artikel darüber, dass jeder bei uns ab jetzt was an der Massentierhaltung ändern kann. Zuerst, in dem man solches Fleisch entweder gar nicht mehr kauft, statt dessen Bio-Fleisch; zudem insgesamt weniger Fleisch isst, der Sonntagsbraten hieß nicht umsonst so; und wer auch nur 10% reduziert und die Erfahrung macht, dass es beim Essen auch mal um den Geschmack gehen kann, nicht um politische Statements, kann diese demnächst weitererzählen.
Für´s politisch Korrekte, wie dieser Tage gemäß Mittelalter en vogue, ist 'natürlich' Zoonose in den Vordergrund zu stellen. Für den Menschen, als freilich unangefochten wichtigste Lebensform auf der Welt; damit die historisch klerikal aufgestellte Priorität auf Arche Noah nur Niemand vergißt.
Das ist, als ob eine zweite Fuhre globalen Erregers bestellt würde, während die erste noch gar nicht vollständig grassiert.
Ja, in China (und woanders auch, habe nur just vergessen wo) macht man sich soeben Gedanken, wie man Karnickellei unter den Menschen wieder anschieben kann, da bei Abschöpfung des Nationalprodukts durch Superreiche ohne zugleich überstehenden Nachwuchs Wirtschaftswachstum gefährdet wäre. –Wenn man Krankheit bespricht, dann vielleicht vor allem malade Agenden bei totaler Überbevölkerung.
Was also fehlt neben Agonie des Scheißegal-Viehtransports in diesem Artikel?
Zunächst einmal notorische Praxis der Plutokratie, in welcher auf Exportverbot in muslimische Länder gänzlich unbekümmert und ungehindert vor aller Welt gepfiffen werden kann, in dem Ausfuhrformalitäten über deutsche Bundesländer abgewickelt werden, die sich das Verbot am Allerwertesten vorbeigehen lassen.
In Don Corleones Heimat wie stets überhaupt kein Problem. Auch, wenn darüber in Zeitungen berichtet wird, kostet Gesetzesbruch in der Autokratie kein müdes Lächeln. Schließlich ist man nicht des Fußvolks, das für seine Erbsen unerbittlich Rechenschaft abzulegen hat.
Dann was mit den Tieren bei nahöstlicher Ankunft geschieht, wo sich pathologische Sitte an ihnen ausläßt, sie an Hörnern aus Schiffen hievt, wo sie bei Bruch des Gehörns aus dutzenden Metern Höhe auf den Kai aufschlagen, ferner am Schlachthof von meterhohen Ladeflächen gestoßen, Sehnen an den Läufen durchtrennt bekommen, damit sie brüllend auf Knien robben, und dafür mit Eisenstangen gedroschen, Augen ausgestochen, ins Gesicht getreten bekommen, bis stundenlange Marter kopfunter an Haken endet, wo Kehlen durchgeschnitten werden. Im Nervenkitzel von Kinderscharen verfolgter Umgang, aus dem die coolen Tierquäler von morgen hervorgehen.
Routine, welche schockierte deutsche Rinderzüchter davon abbrachte, ihre Tiere in muslimische Gefilde verkaufen zu wollen, unsere livrierten Diener des Mammons derweil nicht tangieren kann.
Schließlich sind sie Wirtschaftswachstum verpflichtet, welches Bogen um gemeinen Untertan macht. Der darf zum Lebensabend an den Müllcontainer.
Noch etwas?
Ja. Viel bedeutsamer als Zoonose, auch für die Menschheit, ist Tatsache, welch Auswirkung H5N1 für Wild- / Zugvögel hat, die tonnenweise verendet aus Gewässern und Flächen aufgeklaubt werden (wo sie denn auch eingesammelt werden, um Ausbreitung der Seuche und Vergiftung von Seen entgegenzuwirken, was nur vereinzelt der Fall ist).
Gemeingeist und Artikel fehlt ein (explizites) Bewußtsein darüber, daß das täglich weit über hundertfache Artensterben für den Menschen dieselbe Konsequenz hat, wie für schließlich ausgestorbene Spezies.
Unterschwellig fatale Basis stoischer Ignoranz zu irreparablem Geschehen irdischer Evolution und Ökosystemen, also Illusion, heilige Lichtgestalt Mensch vermochte auf den Mars und gar fernere Himmelskörper zu flüchten, nach wie vor viehisch dumm.
https://investigations.peta.org/grueling-transport-animals-endure-global-leather-trade/
Take action against the EU's cruel live animal export trade.
Handel und der Warencharacter des lebenden Wesens.
Unterdessen.
Im Mittelmeer.
https://www.theguardian.com/environment/2021/feb/20/calls-for-vets-to-be-sent-to-cattle-ships-stranded-at-sea-since-december-italy-cyprus?CMP=Share_iOSApp_Other
"Find a solution to the situation."
Eine Ausnahme für grenzüberschreitende Mobilität gab es auch für Erntehelfer aus Osteuropa. Was sagt uns das?
||"Find a solution to the situation."||
That would be easy to solve, as such business routines should not have occurred in the first place.
No long range cattle transport anymore! And certainly none to Asian countries!
Only that such won´t be happening under reckless plutocracy, where NOTHING really matters, other than quick profiteering.
||Was sagt uns das?||
"NOTHING really matters, other than quick profiteering."
Gut, dass die Öffentlichkeit in den EU-Ländern mit anderen Themen beschäftigt wird ...