Grenzenloses Verlangen

Ukraine Kiew muss drastisch sparen. Für viele im Osten des Landes ist das Grund genug, sich Sorgen aus Sorge um ihr soziales Schicksal nach Russland zu sehnen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 16/2014
Wutbürger in Donezk. Wer erhört ihren Ruf? Wer versteht ihren Protest?
Wutbürger in Donezk. Wer erhört ihren Ruf? Wer versteht ihren Protest?

Foto: Alexander Khudoteply/ AFP/ Getty Images

In Donezk funktioniert das Leben anders, als man sich das in westlichen Lehrbüchern über Demokratie und Marktwirtschaft vorstellt. Die Menschen in der Industriemetropole mit ihren 950.000 Einwohnern waren es bisher gewohnt, sich mit den Umständen zu arrangieren. Eine Kultur, eigene Interessen durchzusetzen, gab es kaum. Alles Soziale regelten der Staat oder staatsnahe Gewerkschaften. Das ändert sich gerade. In Donezk sind sie mehr als nur beunruhigt über ihr soziales Schicksal in den nächsten Jahren.

Um Kreditbürgschaften des IWF zu erhalten, hat die Kiewer Übergangsregierung ein Sparprogramm dekretiert. Die Gaspreise für Privatkunden steigen ab 1. Mai um 50 Prozent, während die Ermäßigung für einkommensschwache Bürger en