Grimmige Hoffnung

Vater vermisst Kirsten Boie erzählt von Gewissensnot und Glücksträumen der Fünfziger Jahre
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Eine Kleine-Leute-Wohnung in Hamburg. Die zehnjährige Moni feiert mit Mutter und Oma Silvester. Muttis fidele Arbeitskollegin ist auch dabei. Alle haben sie lustige Papphüte aufgesetzt. Im Radio singt Hans Albers "La Paloma". Moni stellt sich vor, der Sänger sei ein Vater, der draußen auf dem Meer für seine Familie Fische fängt - und dann kentert sein Boot, bei Wind und Wetter. Das Jahr 1955 steht vor der Tür.

Ein männliches Wesen gehört nicht zur kleinen Festgesellschaft in der Wohnküche, abgesehen von der Schlagerstimme im Radio - und von einem Foto auf der Anrichte: dem Foto eines lachenden großen Jungen. Das ist Heinrich, Omas Sohn, Monis Vater. Das Mädchen kennt ihn nur als den auf dem Bild, und aus Omas Erzählungen und M