Große Verheißung

Steuern à la Kirchhof Auf den ersten Blick verlockend, am Ende aber verheerend
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Mit Speck fängt man Mäuse, mit Abspecken Wähler. Undurchdringlich kompliziert und manipulationsoffen ist das deutsche Steuersystem. Was also liegt näher, als den absurden Wust von Gesetzen radikal auszudünnen und den verbleibenden Rest in zarten, gut verdaulichen Scheiben zu veredeln? In nicht mehr als 23 Paragrafen hat Paul Kirchhof auf sieben Seiten definiert, wer wann was in welcher Höhe an den Fiskus zahlen soll. Im Zentrum seines Konzepts steht zunächst die "Flat Rate", der einheitliche Steuersatz von 25 Prozent, dem alle Löhne und Gewinne oberhalb von 20.000 Euro unterliegen sollen. Im Gegenzug möchte Kirchhof möglichst alle bislang gültigen 418 Ausnahmetatbestände streichen und strengere Vorschriften für die Einkommens