Gut, dass es sie gibt

Medientagebuch Beobachtung der Beobachter: Die Kritik der Medien dient der Entlastung ihrer Kritiker
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Dass der Überbringer der schlechten Nachricht es nicht leicht hat, ist mythologisch überliefert, interessanterweise aber sehen wir selten die Medien in dieser schweren Rolle. Über sie, so der allgemeine Eindruck, kann gar nicht genug geschimpft werden. Die Medien verdienen schließlich mit schlechten Nachrichten ihr Geld, gehören also zu jener zwielichtigen Branche, die aufblüht, wenn die Not groß ist, wer wollte sie da noch bemitleiden. In einem rührenden Akt der Selbstbezichtigung widmete die taz letzte Woche eine Seite den Auflagenzahlen im Zeichen der Katastrophenberichterstattung und siehe da: allesamt Kriegsgewinnler. Auch der Freitag verdankt seine Fortexistenz nicht unwesentlich den Kriegen des letzten Jahrzehnts, doch ist dies nicht der einzi