Gut gerüstet

Lobbyismus Warum ist es so schwierig, eine restriktivere Rüstungsexport-Politik durchzusetzen? Deutsche Waffenfirmen haben einen kurzen Draht zur Bundesregierung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 32/2014
Nur ein extremer Fall der Verflechtung von Politik und Rüstungsindustrie: Dirk Niebel, Ex-Entwicklungsminister, arbeitet heute als Waffenlobbyist für Rheinmetall
Nur ein extremer Fall der Verflechtung von Politik und Rüstungsindustrie: Dirk Niebel, Ex-Entwicklungsminister, arbeitet heute als Waffenlobbyist für Rheinmetall

Foto: Mohammed Abed / AFP / Getty Images

Vom Weltverbesserer zum Waffenlobbyisten: Als Ex-Entwicklungsminister Dirk Niebel vor wenigen Wochen seinen Wechsel zu Rheinmetall bekannt gab, war die Aufregung groß. Verkauft der FDP-Politiker seine Kontakte an das Rüstungsunternehmen? Lässt er sich seine Politik im Nachhinein vergolden? Schließlich saß er im Bundessicherheitsrat und durfte mitentscheiden, ob Waffenexporte genehmigt wurden. In Wirklichkeit ist Niebel aber nur ein besonders extremer Fall der Verflechtung von Politik und Rüstungsindustrie.

Derzeit versucht Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) ja, die Waffenlieferungen ins Ausland zu beschränken, und hat die Genehmigung für ein deutsch-russisches Rüstungsgeschäft widerrufen. Von der Union musste er dafür viel Kritik