Gute Zeiten, schlechte Zeiten

Im Gespräch Die Marburger Politik-Professorin Ingrid Kurz-Scherf über die Schwäche der Gewerkschaften in Zeiten der Krise
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FREITAG: Die Politik des Sozialabbaus der Bundesregierung erinnert an Margret Thatchers "TINA-Syndrom", einer angeblich alternativlosen Politik. Die Gewerkschaften verharren jedoch bis auf rhetorische Gesten in ihrer partnerschaftlichen Position zur Bundesregierung. Wie ist das zu erklären?
INGRID KURZ-SCHERF: Ich würde das Verhältnis der Gewerkschaften zur Bundesregierung nicht mehr als partnerschaftlich bezeichnen. Es ist widersprüchlich: zwischen nicht besonders heftigen Protesten und nicht besonders heftiger Zustimmung. Dieses "Eiern" der Gewerkschaften hat sicher viele Ursachen. Eine Überlegung ist dabei immer: was kommt, wenn diese Bundesregierung abtritt? Und ein anderes Problem ist - abgesehen von der Verfilzung der Führung der Gewerkschaften mit der So