Haltungsfrage

NS-Raubkunst Viele Museen hadern damit, die Herkunft zweifelhafter Bestände zu erforschen. Frankfurt geht nun mit gutem Beispiel voran
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 23/2017

Der Erfindungsreichtum der Nationalsozialisten da, wo man die jüdische Bevölkerung auspressen wollte, war so brutal wie grenzenlos. Reichsfluchtsteuer, Judenvermögensabgabe, Verordnung über den Einsatz jüdischen Vermögens: So lauteten, im Bürokratendeutsch, die Begriffe, hinter denen sich Enteignungen verbargen – oft auch von Kunst. Spätestens 1938 begann der systematische Diebstahl von jüdischen Sammlungen. Nutznießer waren deutsche Museen.

Der mörderische Antisemitismus und die Raffgier der Nazis brachten Schätze von hohem Wert ein, die Depots füllten sich mit kostbaren Grafiken, Malereien und Skulpturen. Wie viel Raubkunst noch immer in den Sammlungen deutscher Ausstellungshäuser lagert, ist ungeklärt. Weil