Harte Hand und großes Herz

Kolumbien Die linke Guerilla der FARC hat einen Strategie­wandel eingeleitet. Sie hofft durch Entgegenkommen auf die Wideraufnahme von Friedensgesprächen mit der Regierung
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Es war nicht allein die Freilassung ihrer mutmaßlich letzten zehn Geiseln, mit der die Führung der Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia (FARC) in den vergangenen Wochen Aufsehen erregte. Noch spektakulärer wirkte ihr Kommuniqué mit der Botschaft, künftig niemanden mehr kidnappen zu wollen. Weshalb diese Umkehr?

Offenkundig steckt sowohl politisches als auch ganz profanes wirtschaftliches Kalkül hinter der Entscheidung. Während etwa 1990 noch mehrere tausend Menschen pro Jahr gefangen genommen wurden, waren es zuletzt nur noch ein paar hundert. Damit ließen sich bestenfalls ein paar Millionen Dollar verdienen, vermutlich deutlich weniger. Angesichts des massiven Imageschadens und des Aufwandes, die Gefangenen zu verstecken, konnten sich Geiselna