Haus am Märkischen Meer

Mosaik Jenny Erpenbecks Roman "Heimsuchung"sucht das Große im Kleinen
Exklusiv für Abonnent:innen

Die Ouvertüre zu Jenny Erpenbecks neuem Roman handelt vom Eis, das sich vor etwa dreißigtausend Jahren durchs Märkische schiebt, einen See hinterlässt, der später "Märkisches Meer" oder Scharmützelsee heißen wird "Dann wurde es nach und nach still, und das Eis begann seine Arbeit, den Schlaf." Es ist eine furiose poetische Eröffnung. Der Leser weiß sofort, dass alles Folgende, was im Kleinen beschrieben ist, das Große und Ganze meint.

Vorab: der Roman hält, was er mit der metaphorischen Höhe des Anfangs verspricht: die Doppeldeutigkeit der Heimsuchung, die ein schweres Unglück bedeutet und ebenso auf jene neutestamentarische Geschichte zielt: nachdem Maria vom Engel verkündet wurde, dass sie einen Gottessohn gebä