Heißer Pessimismus

Musik Makaya McCraven, Matana Roberts ... Im Jazz passieren so aufregende Sachen, dass man sich fragt, ob das noch Jazz ist
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 16/2020
Makaya McCraven (l.), Gil Scott-Heron
Makaya McCraven (l.), Gil Scott-Heron

Foto: Leslie Kirchoff, Gilles Petard/Redferns/Getty Images (rechts)

Der Chicagoer Schlagzeuger, Pianist und Komponist Makaya McCraven gehört zu einer neuen musikalischen Welt, an der man gleichwohl vieles zu kennen scheint – und dann eben doch nicht. Die bekannten Elemente ergeben keine bekannte Welt. Ihre Neuheit ist auch nicht die der Pastiche und der Postmoderne; es ist eine andere Art, die Zeit, die zwischen Free Jazz oder Fire Music und Trap, zwischen den Schriftstellern James Baldwin und Marlon James vergangen ist, zu ballen, zu dehnen, zu kontrahieren und zu lesen, als man sich das vorstellt, wenn man in Kategorien wie „Verweis“, „Zitat“, „Nostalgie“ oder „Revival“ denkt. Was man zu kennen glaubt, ist das, was man als Jazz wiedererkennt. Denn zurzeit erklingt sehr viel und sehr unterschiedli