Hektarweise siecht die Fichte

Forst Der Wald war zäher als erwartet, jetzt stirbt er rasant. Doch Deutschland rettet lieber die Lufthansa
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 52/2020

Zuerst stirbt der Wald – und dann der Mensch: So mahnte die Umweltbewegung in den 1970er und ’80er Jahren. Gemeint war das vom „sauren Regen“ verursachte Absterben ganzer Waldflächen. Der Sinnspruch mutet heute beinah nostalgisch an: Er riecht nach Latschenkiefer. Denn natürlich starb der Wald nicht. Nein, er erwies sich wesentlich zäher als erwartet, ebenso wie viele Lebensräume sich den vorwiegend menschengemachten Strapazen gegenüber erstaunlich widerstandsfähig zeigten und zeigen.

Doch hat die Resilienz natürlich ihre Grenzen. Für den deutschen Wald sind sie überschritten: Die Fichte, die rund ein Viertel des Waldbestandes ausmacht, stirbt jetzt, flächig und mit einer Rasanz, die selbst die pessimistischsten Forst