Henry Kissinger drängte zum "quick fix"

Vor 30 Jahren - Indonesiens Invasion in Osttimor Die US-Regierung zog dabei ihre Konsequenzen aus der Niederlage im Vietnam-Krieg
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Als in Portugal im April 1974 die "Nelkenrevolution" das diktatorische Caetano-Regime vom Sockel stieß, leitete die neue Regierung unverzüglich einen Entkolonialisierungsprozess ein. Betroffen waren davon nicht nur Angola und Mosambik. Im Fernen Osten konnte auch das kleine Osttimor hoffen. Dort war die Unabhängigkeitsbewegung FRETILIN aus allgemeinen Wahlen als Sieger hervorgegangen und hatte am 28. November 1975 die unabhängige "Demokratische Republik Osttimor" ausgerufen. Daraufhin schrillten im Nachbarland Indonesien die Alarmglocken. Ein "zweites Kuba" - zumal an der eigenen Hintertür - so hieß es umgehend in Jakarta, werde nicht toleriert und im Keim erstickt. Das sahen die stillen Teilhaber der herrschenden Suharto-Diktatur im Westen genau so.

Gerade ein