Hexen, Madonnen und patriotische Jungfrauen

VORURTEILE UND KLISCHEES Kosovo-Berichterstatter orientieren sich in ihren Frauenbeschreibungen an Archetypen statt an der Realität
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Ungeniert bedienten sich während und nach dem Kosovo-Krieg Korrespondenten im reichen Fundus von Stereotypen, wenn sie die Bewohner der Region beschreiben wollten. So dichteten manche Reporter den Balkanbewohnern eine wesenhafte, hasserfüllte Kultur an, die allein an dem Morden der vergangenen Jahre schuld sei. Die sogenannten Balkanesen reduzierte man auf barbarische männliche Waffenfetischisten.

Wo aber ist der Platz der Frauen in dieser Männerwelt, die die Frontberichterstatter konstruieren? Welcher Platz wird den Bewohnerinnen des Balkans im kulturellen Unterbewusstsein des Westens zugeordnet?

Die Bilder und Metaphern, die während des Krieges gegen Jugoslawien im Frühjahr 1999 verwendet wurden, sind aufschlussreich.

Albanerinnen: Die Madonna

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