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Schöner schrumpfen Hoyerswerda war erst Beispiel für den Aufbau Ost, dann für den Abriss. Nun sucht die Kleinstadt nahe der polnischen Grenze einen neuen Weg – als urbanes Labor
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Vom Bahnhof in Hoyerswerda führt eine ruhige Straße an Einfamilienhäusern und sechsgeschossigen Gebäuden aus den dreißiger Jahren entlang. Die wenigen Rentner, die ihre Hunde Gassi führen, grüßen sich durch Nicken. Ein Geschäft mit Jagdzubehör, Waffen und Souvenirs im Schaufenster, das auf dem Weg zur pittoresken Altstadt liegt, wirkt verlassen. Die wenigen Gaststätten haben geschlossen. Man kann schon nach fünf Minuten Fußmarsch sehen, was Statistiker immer wieder ausrechnen: Die sächsische Kleinstadt Hoyerswerda ist die am schnellsten schrumpfende Stadt Deutschlands. Für manche verkörpert sie noch immer die Wunden des Ostens: Ausländerfeindlichkeit, Arbeitslosigkeit, Abwanderung, Überalterung, Wohnu